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Glossar der Winkler GmbH

Akkreditierung

Durch Akkreditierungen wird im öffentlichen Interesse die fachliche Kompetenz, Verlässlichkeit, Unabhängigkeit und Integrität von Konformitätsbewertungsstellen beurteilt und regelmäßig überwacht. Dies geschieht über einen Prozess der transparenten und unparteilichen Beurteilung durch eine nationale Akkreditierungsstelle, die als Behörde im staatlichen Auftrag handelt. Diese Rolle übernimmt in Deutschland die DAkkS. Das Zusammenspiel von Akkreditierung und Konformitätsbewertung stellt sicher, dass wir uns auf Produkte, Verfahren und Dienstleistungen verlassen können, weil die geforderten Qualitäts- und Schutzniveaus von kompetenten Akteuren „unter die Lupe“ genommen wurden. Was ist also Akkreditierung? Kurz gesagt: Akkreditierung ist die staatliche Prüfung der Prüfer.

Synonym:
Quelle:

Was ist Akkreditierung? (o. D.). Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH. Abgerufen am 7. Juli 2022, von https://www.dakks.de/de/was-ist-akkreditierung.html

Amtsblatt der Europäischen Union

Das Amtsblatt der Europäischen Union ist das offizielle Veröffentlichungsorgan der EU für neue Rechtsvorschriften und allgemeine Mitteilungen. Es ähnelt somit dem Bundesgesetzblatt. Das Amtsblatt der Europäischen Union wird täglich vom Amt für amtliche Veröffentlichungen der Europäischen Gemeinschaften in allen Amtssprachen der EU herausgegeben. Es erscheint in gedruckter und elektronischer Form. Das Amtsblatt der Europäischen Union besteht aus zwei zusammenhängenden Reihen:

• In der Reihe L (frz.: Législation) werden EU-Rechtsvorschriften wie Verordnungen und Richtlinien veröffentlicht.
• Die Reihe C (frz.: Communications et informations) enthält allgemeine Mitteilungen der EU, wie etwa Urteile des Europäischen Gerichtshofes oder Sitzungsprotokolle des Europäischen Parlaments.

In dem Beiheft S (frz.: Supplement) werden zudem öffentliche Ausschreibungen bekannt gegeben.

Synonym:
Quelle:

Hüttmann, G. M. & Wehling, H. (2013). Das Europalexikon: Begriffe. Namen. Institutionen (2. Aufl.). Dietz, J H.

Anforderungen, wesentliche

Ziel des Europäischen Binnenmarktes ist es, einen freien Verkehr von Waren und Dienstleistungen zu gewährleisten. Dazu legen EU-Vorgaben für bestimmte Produkte wesentliche Anforderungen an die Sicherheit, Gesundheit, Umweltverträglichkeit und Energieeffizienz fest. Die Einhaltung wird mit der CE-Kennzeichnung bestätigt.

Synonym:
Quelle:

CE-Kennzeichnung. (o. D.). IHK München und Oberbayern. Abgerufen am 7. Juli 2022, von https://www.ihk-muenchen.de/

Arbeitsmittel

Arbeitsmittel sind Werkzeuge, Geräte, Maschinen oder Anlagen, die zur Verrichtung einer Arbeit erforderlich sind.

Synonym:
Quelle:

Beratungsgesellschaft für Arbeits- und Gesundheitsschutz mbH (BfGA). (o. D.). Definition Arbeitsmittel. Abgerufen am 29. August 2022, von https://www.bfga.de/arbeitsschutz-lexikon-von-a-bis-z/fachbegriffe-a-b/arbeitsmittel-fachbegriff/

Baugruppe

Baugruppe ist ein aus mehreren fixierten und/oder beweglichen Bauteilen zusammengesetztes funktionsfähiges Gebilde.

Synonym:
Quelle:

Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechterProdukte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zurEG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Baumusterprüfung

Baumusterprüfung ist die obligatorische technische Prüfung eines Produkts (i. d. R. einer Maschine mit besonderem Gefährdungspotential bzw. eines Sicherheitsbauteils nach Anhang IV der Maschinenrichtlinie) durch ein [Notified Body]. Sie prüft, ob das Produkt den einschlägigen [EU-Rechtsvorschriften] entspricht.

Synonym:
Quelle:

Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Betreiber

Betreiber ist die natürliche oder juristische Person, die Produkte oder Maschinen zu deren bestimmungsgemäßen Gebrauch nutzt und für den ordnungs- bzw. bestimmungsgemäßen Gebrauch rechtlich verantwortlich ist.

Synonym:
Quelle:

Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Betriebsanleitung

Betriebsanleitung ist ein untrennbarer Teil des Produkts bzw. der Maschine. Sie enthält alle Vorgaben des Herstellers zum sicheren bestimmungsgemäßen Gebrauch. Sie ist eine der wichtigsten rechtlichen Voraussetzungen, um das Produkt bzw. die Maschine legal in Verkehr bringen zu dürfen. Zugleich ist sie die Grundlage zum Erstellen von Betriebsanweisungen durch den Betreiber.

Synonym:
Quelle:

Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Betriebssicherheitsverordnung

In der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) sind alle arbeitsschutzrechtlichen Regelungen für die Benutzung von Arbeitsmitteln und den Betrieb überwachungsbedürftiger Anlagen zusammenfassend geregelt.

Synonym:
Quelle:

Beratungsgesellschaft für Arbeits- und Gesundheitsschutz mbH (BfGA). (o. D.). Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) - Definition. Abgerufen am 29. August 2022, von BFGA

CE-Kennzeichnung

Das Verwaltungszeichen ist der sichtbare Nachweis der Konformität. [Es] ist zugleich die öffentliche Erklärung/Bescheinigung des [Herstellers], dass sein Produkt seiner Überzeugung nach alle relevanten Vorschriften erfüllt und somit sein erstmaliges Inverkehrbringen legal ist und daher nicht behindert werden darf. Das in seiner Form rechtsverbindlich vorgeschriebene Symbol signalisiert Marktaufsichtsbehörden und [Betreibern], dass nach Ansicht des Herstellers das gekennzeichnete Produkt mit den für dieses Produkt geltenden europäischen [Rechtsvorschriften] übereinstimmt.

Synonym:
CE-Zeichen
Quelle:

Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Dokumentation, technische

[Technische] Dokumentation wird unterschieden in eine interne und eine externe Dokumentation.

Die interne Dokumentation umfasst alle begleitenden Unterlagen, von der Entwicklung und Konformitätsbewertung beginnend bis zur Produktion und Montage [des Produkts].

Zur externen Dokumentation gehören vor allem die Konformitätserklärung (oder Einbauerklärung) und Benutzerinformationen (Betriebsanleitungen mit Sicherheitsvorgaben usw.).

Synonym:
Quelle:

Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Durchführungsrechtsakt

Um eine Europäische Verordnung weiter auszugestalten und Details für ihre Umsetzung festzulegen, wurden mit dem Vertrag von Lissabon (2009) zwei Möglichkeiten eingeführt, die Delegierten Rechtsakte und die Durchführungsrechtsakte (engl. „delegated and implementing acts“).

Bei einem Delegierten Rechtsakt wird die EU-Kommission (KOM) vom EU-Parlament und vom Ministerrat beauftragt, Ausarbeitungen oder Änderungen zu Abschnitten eines Rechtsakts zu erlassen. EU-Parlament und Ministerrat können Widerspruch gegen den Entwurf der KOM einlegen oder die Beauftragung der KOM vollständig widerrufen.

Ein Durchführungsrechtsakt dient der Umsetzung einer Verordnung durch Festlegung einheitlicher Regelungen. Ein Durchführungsrechtsakt wird ebenfalls von der KOM erlassen, allerdings muss dazu ein Ausschuss konsultiert werden, der sich aus Vertretern der einzelnen Mitgliedsstaaten zusammensetzt. Im Gegensatz zum Delegierten Rechtsakt kann das EU-Parlament gegen einen Durchführungsrechtsakt zwar Einspruch erheben, diesen aber nicht widerrufen.

Synonym:
Durchführungsbeschluss
Quelle:

BVL - Delegierte Rechtsakte, Durchführungsrechtsakte und nationale Anpassungen. (o. D.). Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Abgerufen am 7. Juli 2022, von https://www.bvl.bund.de

EMV (Elektromagnetische Verträglichkeit)

EMV (Elektromagnetische Verträglichkeit bzw. Electromagnetic Compatibility EMC) beschreibt die Fähigkeit einer elektrischen Einrichtung, in ihrer elektromagnetischen Umgebung zufriedenstellend zu funktionieren ohne diese Umgebung, zu der auch andere Einrichtungen gehören, unzulässig zu beeinflussen und/oder diese von ihnen unbeeinflusst bleibt.

Synonym:
EMC (Electromagnetic Compatibility)
Quelle:

Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

EUR-Lex

[EUR-Lex ist ein] computergestütztes Rechtsinformationssystem der Europäischen Kommission in Zusammenarbeit mit den übrigen EU-Institutionen über das Gemeinschaftsrecht, das weitgehend vollständig dokumentiert ist und von jedermann genutzt werden kann.

Synonym:
Quelle:

Winter, E. (2018, February 19). Eur-Lex. Gabler Wirtschaftslexikon.

Europäischer Wirtschaftsraum (EWR)

Der Europäische Wirtschaftsraum ist im Jahr 1994 durch ein Abkommen zwischen der Europäischen Union (EU) und den sogenannten EFTA-Staaten Island, Liechtenstein und Norwegen entstanden. Die EWR-Mitglieder bilden einen gemeinsamen Markt. Vertragsstaaten des EWR sind zum einen die 27 EU-Mitgliedstaaten:

Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn, Zypern

und zum anderen folgende Staaten:
Island, Liechtenstein, Norwegen.

Hinweis:
Die Schweiz ist weder EU- noch EWR-Mitglied, sie ist aber durch eine Reihe von bilateralen Verträgen mit der EU verbunden. In vielen Bereichen sind Schweizer Staatsangehörige daher EU-Bürgerinnen/EU-Bürgern gleichgestellt.

Synonym:
Quelle:

Europäischer Wirtschaftsraum (EWR). (o. D.). Österreichs digitales Amt. Abgerufen am 7. Juli 2022, von oesterreich.gv.at

GS-Zeichen

GS-Zeichen ist ein geschütztes Qualitäts- bzw. Sicherheitszeichen, das anzeigt, dass das gekennzeichnete Produkt eine freiwillige sicherheitstechnische Bauartprüfung im Sinne des Produktsicherheitsgesetzes durch eine notifizierte Stelle (GS-Stelle) erfolgreich bestanden hat und dass das Produkt und dessen Herstellung einer regelmäßigen Überwachung unterliegt.

Synonym:
Quelle:

Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Gefahr

Gefahr (Mittelhochdeutsch gevahre „Hinterhalt, Betrug“) ist eine mehr oder weniger abstrakte Bedrohung, ein Zustand, der noch nicht eingetreten ist. Eine Gefahr ist durch ein latentes oder virulentes stoffliches oder energetisches Potential gekennzeichnet, bei dessen Freisetzung akute Schädigungen von Personen, Sachen, Umwelt oder andere negative Auswirkungen möglich sind. Der Begriff steht lediglich für das Gefahrenpotenzial, also für einen Zustand, der die Voraussetzung für eine schädigende Wirkung ist. Die Wirkung kommt auf eine andere Weise zustande.

Synonym:
Quelle:

Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Gefährdung

Gefährdung entsteht durch räumliches und zeitliches Zusammentreffen von Personen und Gefahren, bei dem die Möglichkeit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung oder eines Körperschadens besteht (Gefährdungssituation). Gefährdung und Sicherheit sind binäre, sich gegenseitig ausschließende Zustände.

Synonym:
Quelle:

Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Gefährdung, deterministische

[Deterministische] Gefährdungen, sind Gefährdungen, die bedingt durch den funktionellen Aufbau der Maschine latent über die gesamte Lebensdauer mit gleichbleibender hoher Wahrscheinlichkeit auftreten, z. B. an einer ungesicherten Gefahrstelle.

Synonym:
Quelle:

Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Gefährdungen, relevante

[Relevante] Gefährdungen, sind Gefährdungen, die innerhalb der festgelegten Grenzen der Maschine vorhanden sind und/oder unter Berücksichtigung möglicher Situationen bei ihrem Einsatz verbunden festgestellt wurden.

Synonym:
Quelle:

Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Gefährdungen, signifikante

[Signifikante] Gefährdungen, sind Gefährdungen, die als relevant festgestellt wurden, die mit nicht vertretbaren Risiken verbunden sind und somit vom Konstrukteur spezielle Maßnahmen erfordern, um das Risiko entsprechend der Risikobeurteilung auszuschließen oder zu [mindern].

Synonym:
Quelle:

Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Gefährdungen, stochastische

[Stochastische] Gefährdungen, treten während der Lebensdauer [des Produkts] mit einer zeitabhängigen Wahrscheinlichkeit überraschend auf.

Synonym:
Quelle:

Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Gefährdungsanalyse

Gefährdungsanalyse befasst sich mit dem Erkennen und Beschreiben von Gefahren und Gefährdungen für Menschen im Arbeitssystem. Aussagen sind stets nur für genau definierte Situationen bzw. Betriebszustände möglich.

Synonym:
Quelle:

Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Gesamtmaschine

[Eine] Gesamtmaschine liegt vor, sobald die Einzelmaschinen sicherheitstechnisch so eng miteinander verknüpft sind, dass sie wie eine Maschine zu betrachten sind. Dies ist z. B. dann der Fall, wenn mehrere Maschinen durch eine gemeinsame (verriegelte, trennende) Schutzeinrichtung gesichert sind. Die [EG- oder EU-] Konformitätserklärung muss sich auf die Gesamtmaschine beziehen.

Synonym:
Gesamtheit von Maschinen
Quelle:

Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Hersteller

Hersteller ist die natürliche oder juristische Person, in deren Namen und/oder auf deren Rechnung ein Produkt, z. B. eine Maschine, in Verkehr gebracht wird. Der Hersteller ist verantwortlich für die Sicherheit des entwickelten, konstruierten und ausgeführten Produkts, auch wenn es aus Teilen unterschiedlichster Herkunft (Handelsware) zusammengebaut wird und/oder für die eigene Nutzung, bestimmt ist wie z. B. bei einer in Eigenbau hergestellten Maschine.

Synonym:
Quelle:

Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

In Betrieb nehmen

In Betrieb nehmen ist eine späte Phase des Herstellungsprozesses.
In ihr überprüft der Hersteller Funktionen und Eigenschaften
[eines Produkts], bevor er [es] dem Benutzer übergibt (Funktionsprüfung/Probelauf). [Das Produkt] muss in dieser Lebensphase noch nicht allen Anforderungen entsprechen.

Synonym:
Quelle:

Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Inbetriebnahme

Inbetriebnahme ist die erstmalige bestimmungsgemäße Verwendung [des Produkts] durch den Benutzer. [Das Produkt] muss jetzt allen Anforderungen entsprechen.

Synonym:
Quelle:

Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Inverkehrbringen

Inverkehrbringen bedeutet, dass [ein Produkt] erstmals dem Endnutzer durch Schlüsselübergabe zur Verfügung, sprich materiell bereitgestellt wird, unabhängig von rechtlichen Aspekten der Abtretung: Verkauf, Verleih, Vermietung, Schenkung usw.

Synonym:
Quelle:

Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Konformität

Übereinstimmung eines Produkts mit (rechtlichen) Anforderungen.

Synonym:
Quelle:

Eigene

Konformitätsbewertung

Als Hersteller sind Sie verpflichtet, eine Risikoanalyse durchzuführen und sicherzustellen, dass Ihre Produkte bestimmten Vorschriften entsprechen, bevor Sie sie in der EU in Verkehr bringen. Dieser Prozess wird als Konformitätsbewertung bezeichnet und reicht von der Entwurfs- bis hin zur Produktionsphase eines Erzeugnisses. Auch wenn Sie den Entwurf oder die Produktion Ihrer Erzeugnisse an Subunternehmer vergeben, sind Sie dazu verpflichtet, zu gewährleisten, dass die Konformitätsbewertung durchgeführt wird. Die Ergebnisse der Konformitätsbewertung müssen in die technische Dokumentation aufgenommen werden.

Synonym:
Quelle:

Konformitätsbewertung – stellen Sie sicher, dass Ihre Produkte den EU-Vorschriften entsprechen. (2021, 21. Oktober). Your Europe. Abgerufen am 7. Juli 2022, von https://europa.eu/

Konformitätserklärung, (EU-)

Konformitätserklärung, ([EU-]), ist ein vom Hersteller ausgestelltes Dokument, das anzeigt, dass seiner Ansicht nach das betreffende Produkt mit den für dieses Produkt geltenden europäischen [Rechtsvorschriften] übereinstimmt. Erst nach der Konformitätserklärung darf die CE-Kennzeichnung erfolgen.

Synonym:
Quelle:

Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Konformitätsvermutung

Konformitätsvermutung ist die pauschale Annahme, dass mit der Anwendung harmonisierter EN-Normen die Anforderungen [eines europäischen Rechtsdokuments] erfüllt sind. Sie wird ausgelöst, wenn der Hersteller nachweist, er habe sein Produkt konsequent nach harmonisierten EN-Normen gebaut. Europäische Aufsichtsbehörden sind dann vorerst verpflichtet anzunehmen, dass der Hersteller alle Anforderungen der jeweiligen [EU-Rechtsdokumente] eingehalten hat.

Synonym:
Quelle:

Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Lebensphase

Ausgangspunkt jeder sicherheitsgerechten Konstruktion ist die redliche Analyse der Gefährdungen in allen Lebensphasen des [Produkts] sowie eine realistische Prognose und Beurteilung aller mit diesen Gefährdungen verbundenen Risiken.

Lebensphasen im Überblick:

Vor der Nutzung:
Verladen, Transport, Lagerung, Aufbau, Montage, Inbetriebnahme, Probelauf

Während der Nutzung:
Normalbetrieb, Produktion, Prozessbeobachtung, Entstören, Sonderbetrieb, Einrichten, Rüsten, Warten, Instandhalten, Reparaturen

Nach der Nutzung:
Abbau, Demontage, Verschrotten, Recycling

Synonym:
Quelle:

Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Maschine

Maschine ist meist ein kompliziertes und zugleich ein komplexes Arbeitsmittel mit einer Hauptfunktion (z. B. Aufbereiten, Behandeln, Fortbewegen oder Verarbeiten von Arbeitsgegenständen durch Wirkbewegungen des [Werkzeugsystems]), gekennzeichnet durch eine funktionelle Verkettung von Mechanismen zum Umwandeln von Energiearten, Realisieren von Bewegungsabläufen und zum technischen Umsetzen von Kräften. Die Hauptfunktion entsteht aus mehreren ineinandergreifenden, aufeinander abgestimmten Teilfunktionen, realisiert in Subsystemen. Sie nutzen unterschiedlichste Energien bzw. physikalische Effekte. Teilfunktionen, realisiert in Subsystemen bzw. durch deren Funktionselemente, laufen gleichzeitig oder nacheinander, teils offensichtlich, teils verborgen ab, meist als eine Folge wiederholbarer Schritte. Teilfunktionen können für Menschen gefährlich werden.

Synonym:
Quelle:

Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Module der Konformitätsbewertungsverfahren

Die Konformitätsbewertung wird in Module unterteilt, die für einen breiten Produktbereich anwendbar ist. Die Module beziehen sich auf die Produktentwurfsstufe, die Produktfertigungsstufe oder beide zusammen. In der Regel wird ein Produkt sowohl in der Entwurfsstufe als auch in der Fertigungsstufe einer Konformitätsbewertung nach einem Modul unterzogen.

- interne Fertigungskontrolle (Modul A)
- EG-Baumusterprüfung (Modul B)
- Konformität mit der Bauart (Modul C)
- Qualitätssicherung Produktion (Modul D)
- Qualitätssicherung Produkt (Modul E)
- Prüfung der Produkte (Modul F)
- Einzelprüfung (Modul G)
- umfassende Qualitätssicherung (Modul H)

Synonym:
Quelle:

Konformitätsbewertung. (o. D.). Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen. Abgerufen am 7. Juli 2022, von https://www.metrologie.at/richtlinien-mid-und-nawid/konformitaetsbewertung/

Nando-Datenbank

Nando (New Approach Notified and Designated Organisations) Information System

Notification is an act whereby a Member State informs the Commission and the other Member States that a body, which fulfils the relevant requirements, has been designated to carry out conformity assessment according to a directive. Notification of Notified Bodies and their withdrawal are the responsibility of the notifying Member State. 

The Member States, EFTA countries (EEA members) and other countries with which the EU has concluded Mutual Recognition Agreements (MRAs) and Protocols to the Europe Agreements on Conformity Assessment and Acceptance of Industrial Products (PECAs) have designated Notified Bodies, established per directive.

Lists of Notified Bodies can be searched on the NANDO website. The lists include the identification number of each notified body as well as the tasks for which it has been notified, and are subject to regular update.

Synonym:
NANDO Information System
Quelle:

Nando (New Approach Notified and Designated Organisations) Information System. (n.d.). Europäische Kommission. https://ec.europa.eu/growth/tools-databases/nando/

Norm, europäische (EN-)

[Europäische (EN-)] Normen, sind solche Normen, die CEN oder CENELEC für Industrie, Gewerbe und Handwerk erarbeiten.

DIN EN Normen sind in das deutsche Normenwerk übernommene europäische Normen, deren Regelungsumfang sich innerhalb der durch europäische [Rechtsvorschriften] erfassten Bereiche bewegt und die dort vorgegebenen abstrakt formulierten grundlegenden Anforderungen konkretisieren.

Synonym:
Quelle:

Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Norm, harmonisierte

[Harmonisierte] Norm ist eine europäische Norm, die CEN oder CENELEC im Auftrag der Europäischen Kommission erarbeiten. Sie wird mit Angabe der Fundstelle im Amtsblatt der Europäischen [Union] veröffentlicht. Sobald sie danach von mindestens einem Mitgliedstaat der EU in eine nationale Norm umgesetzt worden ist, erhält sie die Konformitätsvermutung.

Synonym:
Quelle:

Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Normen (Typen)

Neben den Normenarten „Sicherheitsgrundnorm", „Sicherheitsfachgrundnorm" und „Fachnormen" lassen sich Europäische Normen (EN), die von allen Mitgliedsländern der EU übernommen werden müssen, außerdem in verschiedene Normentypen unterteilen. Es gibt die Kategorien Typ A, Typ B (Typ B1/Typ B2) und Typ C. Alle Normen dieser Kategorien dienen der Einhaltung der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG.

Synonym:
Quelle:

DKE - VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. (2020, 30. Juni). Normen. DKE. Abgerufen am 7. Juli 2022, von https://www.dke.de/de/normen-standards/produkte/normen

Notified Body

A notified body is an organisation designated by an EU country to assess the conformity of certain products before being placed on the market.

Synonym:
Notifizierte Stelle
Quelle:

Notified bodies. (n.d.). Europäische Kommission. https://ec.europa.eu/growth/single-market/goods/building-blocks/notified-bodies_de

Produkt, sicheres

Ist ein Produkt, von dem aufgrund der Berücksichtigung der geltenden Rechtslage und der aus den berechtigten Sicherheitserwartungen der Allgemeinheit hergeleiteten und umgesetzten Sicherheitsanforderungen nur akzeptierte Gefährdungen ausgehen und Nutzer sich nur tolerierten (Rest-)Risiken aussetzen.

Synonym:
Quelle:

Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Produkthaftung

Produkthaftung ist die Verpflichtung zum Ersatz der durch fehlerhafte Produkte verursachten Schäden. Wurde in Deutschland als ”Richter-Recht” aus dem § 823 Abs. 1 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) entwickelt als Verschuldenshaftung im Falle des Verletzens von Sorgfaltspflichten. Seit dem 1.1.1990 gilt zusätzlich das Produkthaftungsgesetz mit dem Prinzip der verschuldensunabhängigen Haftung (Kausalhaftung). Dieser Haftungsfall tritt dann ein, wenn das Produkt einen Fehler hatte, der eine Verletzung eines Menschen, die Schädigung von Sachen oder der Umwelt verursacht hat.

Synonym:
Quelle:

Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Produktkategorie

Eine Produktkategorie fasst eine Menge von Produkten zusammen, die von dem selben europäischen Rechtsdokument z. B. EU-Richtlinie, -Verordnung erfasst wird.

Synonym:
Quelle:

Eigene

Recht, öffentliches

Das deutsche Recht teilt sich in das öffentliche Recht und das Privatrecht auf:

Das öffentliche Recht regelt die Beziehungen des einzelnen Bürgers zum Staat. Außerdem kümmert es sich um alles, was die staatliche Verwaltung betrifft, zum Beispiel die Straßenverkehrsordnung, das Steuerrecht oder das Strafrecht.

Das öffentliche Recht bestimmt auch das Verhältnis von staatlichen Institutionen untereinander. Im Gegenzug dazu regelt das Privatrecht die Beziehungen der Menschen untereinander.

Synonym:
Quelle:

Öffentliches Recht. (o. D.). Studyflix. https://studyflix.de/wirtschaft/oeffentliches-recht-4484

Rechtsakt (der Europäischen Union)

Rechtsakte der EU sind: Verordnungen, Richtlinien, Beschlüsse, Empfehlungen und Stellungnahmen (Artikel 288 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union).

Verordnungen sind in allen ihren Teilen verbindlich und gelten unmittelbar in jedem Mitgliedstaat.

Richtlinien legen Ziele fest, die von den Mitgliedstaaten, an die sie sich richten, verbindlich zu erreichen sind. Den Mitgliedstaaten steht es frei, die zum Erreichen dieser Ziele geeignete Art und Weise zu wählen.

Beschlüsse sind ebenfalls in allen ihren Teilen verbindlich. Beschlüsse mit benannten Adressaten sind nur für diese verbindlich.

Empfehlungen und Stellungnahmen sind nicht verbindliche Rechtsakte.

Gesetzgebungsakte sind Rechtsakte, die im ordentlichen Gesetzgebungsverfahren oder besonderen Gesetzgebungsverfahren verabschiedet werden.

Delegierte Rechtsakte sind Rechtsakte ohne Gesetzescharakter, die bestimmte nicht wesentliche Teile von Gesetzgebungsakten ergänzen oder ändern. Sie werden von der Kommission in einem Rechtsakt auf Grundlage einer ausdrücklichen Befugnisübertragung und in Abstimmung mit Sachverständigengruppen angenommen.

Durchführungsrechtsakte sind Rechtsakte ohne Gesetzescharakter, die einheitliche Bedingungen für die Umsetzung verbindlicher EU-Rechtsakte in allen EU-Mitgliedstaaten sicherstellen. Sie werden von der Kommission (oder in Ausnahmefällen vom Rat) nach Konsultation von Ausschüssen mit Sachverständigen aus den EU-Mitgliedstaaten angenommen.

Synonym:
Quelle:

Rechtsakte. (o. D.). EUR-Lex. Abgerufen am 7. Juli 2022, von https://eur-lex.europa.eu/collection/eu-law/legislation/recent.html?locale=de

Restrisiken

Restrisiken konnte der [Produkt-]Hersteller auch bei Berücksichtigung des Standes der Technik vor dem Inverkehrbringen des Produkts nicht beseitigen. In der Betriebsanleitung muss er Restrisiken benennen und auf deren mögliche Folgen hinweisen. Zu Restrisiken gehören bewusst akzeptierte Risiken (nach Anwendung harmonisierter Sicherheitsnormen und die des täglichen Lebens), erkannte (aber falsch beurteilte) Risiken sowie (noch) nicht erkannte Risiken. Restrisiko bleibt ein Risiko, egal wie groß oder klein es sein mag − es kann sich realisieren!

Synonym:
Quelle:

Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Richtlinie, (EU-)

[EU-]Richtlinien geben den EU-Ländern ein bestimmtes Ziel vor, stellen ihnen jedoch frei, wie sie dieses verwirklichen. Die Länder müssen die zum Erreichen der Zielvorgabe erforderlichen gesetzlichen Maßnahmen treffen (d. h. die Richtlinie in nationales Recht „umsetzen“). Die Behörden der Mitgliedsländer müssen diese Maßnahmen der Europäischen Kommission mitteilen. Die Umsetzung in nationales Recht muss innerhalb der Frist erfolgen, die bei der Verabschiedung der Richtlinie festgelegt wurde (normalerweise zwei Jahre). Wenn ein Land eine Richtlinie nicht umsetzt, kann die Kommission Vertragsverletzungsverfahren einleiten.

Synonym:
Quelle:

Arten von EU-Rechtsvorschriften. (n.d.). Europäische Kommission. https://ec.europa.eu/info/law/law-making-process/types-eu-law_de

Risiko

Risiko ist die Unbestimmtheit künftiger Situationen und Ereignisse, die durch Akteure unter fest umrissenen Verwendungs- und/oder Expositionsbedingungen zu Vorteilen oder zu Verlusten (im Sinne eines potentiellen Schadens) führen können. Beim Konstruieren von Maschinen ist Risiko eine Wahrscheinlichkeitsaussage (kalkulierte Prognose einer gesundheitlichen Beeinträchtigung oder eines Sachschadens aufgrund persönlicher Überzeugung). Sie wird hergeleitet aus der Kombination der Häufigkeit der Ereignisse sowie des Schweregrades möglicher Verletzungen oder Gesundheitsschädigungen während einer Gefährdungsexposition und der anwendbaren Schutzmöglichkeiten.

Synonym:
Quelle:

Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Risiko, tolerierbares

[Tolerierbares] Risiko, ist ein Risiko, das basierend auf den aktuellen gesellschaftlichen Wertvorstellungen in einem gegebenen Zusammenhang tragbar ist.

Synonym:
Quelle:

Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Risikobeurteilung

Risikobeurteilung ist der umfassende Prozess zur Ermittlung und Bewertung des Risikos unter Nutzung aller verfügbaren Informationen. Die Risikobeurteilung umfasst zunächst eine Risikoanalyse und eine anschließende Risikobewertung. Bei der Beurteilung der Wahrscheinlichkeit des Schadenseintritts wird die Häufigkeit des räumlichen und zeitlichen Zusammentreffens mit den Gefahren (= Gefährdung) betrachtet. Bei der Beurteilung des Schadensausmaßes wird immer von der schwerstmöglichen Verletzung oder Gesundheitsschädigung, die erfahrungsgemäß eintreten kann, ausgegangen. Des Weiteren müssen Schutzmöglichkeiten und Möglichkeiten zur Schadensminderung berücksichtigt werden.

Synonym:
Quelle:

Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Schutzbereich

Schutzbereich ist der bewusst gestaltete räumliche und funktionelle Bereich einer Maschine, dessen Baugruppen Arbeitspersonen oder Dritte vor Auswirkungen von Gefahren schützen.

Synonym:
Quelle:

Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Schutzeinrichtung

Schutzeinrichtungen sind sicherheitstechnische Einrichtungen der mittelbaren, integrierten Sicherheitstechnik und zusätzliche Maschinenelemente, die für die technologische Funktion einer Maschine nicht unbedingt notwendig sind, wohl aber als körperliche Sperre für die Sicherheit der mit oder an Maschinen arbeitenden Menschen.

Synonym:
Quelle:

Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Schutzeinrichtung mit Annäherungsreaktion

Schutzeinrichtungen mit Annäherungsreaktion verhindern Gefährdungen, indem sie gefahrbringende Bewegungen unterbrechen oder umsteuern, sobald sich Personen mit ihren Körperteilen an Gefahrstellen bis zu einem definierten Sicherheitsabstand angenähert haben.

Synonym:
Quelle:

Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Schutzeinrichtung, berührungslos wirkende (BWS)

[Berührungslos wirkende] Schutzeinrichtungen (BWS), sind Schutzeinrichtungen mit Annäherungsreaktion, bei denen Veränderungen von akustischen, optischen, elektromagnetischen oder anderen Feldern Schaltbefehle auslösen, die zum Unterbrechen oder zum Umsteuern gefahrbringender Situationen führen.

Synonym:
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Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Schutzeinrichtung, elektrosensitive

Ein System zur Realisierung eines Zugriffschutzes oder einer Anwesenheitserkennung, das zumindest aus folgenden Komponenten besteht: Sensorkomponente(n), Steuerungs- und Überwachungskomponente(n) bzw. Ausgangskomponente(n).

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Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Schutzeinrichtung, trennende

[Trennende] Schutzeinrichtungen, sind materielle Barrieren, die in der Schutzstellung ein räumliches und zeitliches Zusammentreffen von Personen mit Gefahrstellen und Gefahrquellen verhindern. Sie können auch vor anderen Gefahren, z. B. vor Gefahrstoffen, Hitze, Lärm, Strahlung usw. schützen.

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Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Schutzeinrichtungen, ortsbindende

[Ortsbindende] Schutzeinrichtungen verhindern Gefährdungen, indem sie Personen oder deren Körperteile während der gefahrbringenden Situation außerhalb der Gefahrstellen an sichere Orte binden, z. B. Hände an beide Bedienteile einer Zweihandschaltung.

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Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Schutzziel

Schutzziele sind formulierte (verbalisierte) sicherheitstechnische Forderungen und Vorgaben. Während des Konstruktionsprozesses müssen oft die in der Anforderungsliste festgehaltenen ursprünglichen Schutzziele noch um weitere Teilziele ergänzt werden.

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Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Sicherheit

Sicherheit ist die immaterielle Eigenschaft des Produkts, die bewirkt, dass innerhalb vorgesehener Lebensdauer und festgelegter Betriebsbedingungen vom Produkt nur akzeptierte Restrisiken ausgehen, d. h. keine Gefährdungen für Mensch und Umwelt bestehen und somit keine Verletzungen, Gesundheitsschädigungen oder Umweltschäden entstehen. Das setzt voraus, dass sicherheitsbezogene Zuverlässigkeit realisiert ist. Sicherheit als dynamische Wahrscheinlichkeitsgröße unterliegt zeit- und belastungsbedingten Schwankungen. Sie ist daher nur eine relative Aussage zu einem Zustand einer sehr geringen Schadenswahrscheinlichkeit, bezogen auf vorherigen Zustand oder vorheriges Niveau. Sicherheit und Gefährdung sind binäre, sich gegenseitig ausschließende Zustände.

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Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Sicherheit, funktionale

[Funktionale] Sicherheit ist der Teil der Gesamtsicherheit eines Systems, der von der korrekten Funktion sicherheitsbezogener Steuerungssysteme und externer Einrichtungen abhängt. Sie bewirkt, dass die Sicherheitsfunktionen zuverlässig erfüllt werden.

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Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Sicherheit, inhärente

[Inhärente] Sicherheit wohnt einem System inne, wenn deterministische Gefährdungen in ihm vermieden werden und stochastische Gefährdungen z. B. durch Fail-Safe-Verhalten, das ohne Hilfsmittel aktiviert wird, beherrscht werden.

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Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Technische Regeln für Betriebssicherheit

Die Technischen Regeln für Betriebssicherheit (TRBS) geben den Stand der Technik, Arbeitsmedizin und Hygiene entsprechende Regeln und sonstige gesicherte arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse für die Bereitstellung und Benutzung von Arbeitsmitteln sowie für den Betrieb überwachungsbedürftiger Anlagen wieder.

Synonym:
Quelle:

Beratungsgesellschaft für Arbeits- und Gesundheitsschutz mbH (BfGA). (o. D.-c). Technische Regeln für Betriebssicherheit (TRBS) - Definition. Abgerufen am 29. August 2022, von BFGA

Unfall

Unfall ist ein ungeplantes und unkontrolliertes Freiwerden destruktiver Energien in Anwesenheit von Opfern, deren körperliche Integrität geschädigt wird. Versicherungstechnisch ist er ein unfreiwilliges, plötzlich auftretendes, von außen einwirkendes körperschädigendes Ereignis. (Sicherheits-)Technisch betrachtet, ist ein Unfall der materielle Beweis mangelnder [Produkt-]Sicherheit.

Synonym:
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Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Unfall, sekundärer

[Sekundärer] Unfall ist ein Unfall, der als Folge z. B. von Schreckreaktionen aufgrund vorerst nicht gefährlicher Handlungen oder eines vorerst nicht gefährlichen Geschehens zustande kommt.

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Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Unfallfolgen, reversible

[Reversible] Unfallfolgen sind Folgen eines Unfalls, die weitgehend rückgängig gemacht werden können (z. B. Quetschungen, Knochenbrüche).

Irreversible Unfallfolgen sind Folgen, die trotz aller ärztlichen Bemühungen verbleiben.

Von besonderer rechtlicher Bedeutung sind schwere irreversible Körperschäden (z. B. Amputationen, Lähmungen, Versteifungen) und Tod.

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Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Verordnung, (EU-)

[EU-]Verordnungen sind Rechtsakte, die bei Inkrafttreten automatisch und in einheitlicher Weise in allen EU-Ländern gelten, ohne dass sie in einzelstaatliches Recht umgesetzt werden müssen. Sie sind in allen ihren Teilen verbindlich und gelten unmittelbar in allen Mitgliedsländern.

Synonym:
Quelle:

Arten von EU-Rechtsvorschriften. (n.d.). Europäische Kommission. https://ec.europa.eu/info/law/law-making-process/types-eu-law_de

Verwendung, bestimmungsgemäße

[Bestimmungsgemäße] Verwendung ergibt sich aus den Angaben des Herstellers, wofür die Maschine geeignet ist oder wofür sie von Konstruktion, Bau und Funktion her als üblich angesehen wird. Bestimmungsgemäße Verwendung umfasst außerdem die in der technischen Dokumentation und in der Betriebsanleitung getroffenen sicherheitstechnischen Festlegungen, bei denen aber auch vernünftigerweise vorhersehbare Fehlanwendungen (ausgehend von der allgemeiner Lebens- und Berufserfahrung) in Betracht gezogen werden müssen.

Synonym:
Quelle:

Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.

Änderung, wesentliche

Die Wesentliche Änderung [des Produkts] hat tiefgreifende Folgen, die ein neues Sicherheitskonzept, dessen komplette Neubewertung und ein (neues) Konformitätsbewertungsverfahren (einschl. einer Konformitätserklärung) nach sich ziehen. Diese Prozedur kann aufwendig sein und sich zu einem schwer kalkulierbaren Kostenfaktor entwickeln, der die Einsparpotenziale durch modernere Technik und somit die Wirtschaftlichkeit der gesamten Maßnahme infrage stellt.

Synonym:
Quelle:

Neudörfer, A. (2020). Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte: Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie (8. Aufl.). Berlin, Heidelberg: Springer Vieweg.